Der aktuelle Stand der ERP-Cloud-Migration: Teil 2

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Obwohl die meisten Unternehmen (78 %) Cloud-Technologielösungen eingeführt haben, besteht einer Umfrage von PwC unter mehr als 1.000 Führungskräften zufolge noch ein erheblicher Verbesserungsbedarf. Nur ein kleiner Teil der Cloud-Anwender (10 %) nutzt seine Cloud-Investitionen, um höherwertige Vorteile zu erzielen – einschließlich ein jährliches Umsatzwachstums von 15 % oder mehr – im Vergleich zu Organisationen, die nicht „Cloud-gesteuert“ sind. Vor diesem Hintergrund interviewten wir David Hicks, Oracle Group Vice President, ISV & Cloud Native Strategy and Business Development und Marc Duclos, Vertex Global Director, Oracle & NetSuite Global Partnership, um besser zu verstehen, was eine Cloud-Migration erfolgreich macht.

Im ersten Teil unseres Gesprächs haben Sie den Business Case für cloudbasierte ERP-Systeme und Steuer-Engines betont. Wenn sich eine Organisation für die Investition in ein cloudbasiertes ERP-System entscheidet, welche Maßnahmen tragen zu einer erfolgreichen Implementierung bei?

David Hicks: ERP wird oft als die Speerspitze betrachtet. Sobald eine Organisation entschieden hat, welches ERP-System eingesetzt werden soll, geht alles – einschließlich der Entscheidungen über die Steuerautomatisierung – von dort aus weiter. Eine Steuer-Engine ist eine der wichtigsten Komponenten einer ERP-Implementierung, daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie Teil des Projekts ist. Wenn Steuergruppen ihre Anforderungen bereits in einem frühen Stadium des Planungsprozesses kommunizieren, implementieren Organisationen tendenziell eine wesentlich robustere ERP-Lösung.

Marc Duclos: Das Steuerteam muss immer Daten aus dem ERP-System sammeln, um seine Compliance- und Meldepflichten zu erfüllen. Wenn die Steuergruppe ihre Datenanforderungen nicht zu Beginn der Diskussion über die Implementierung mitteilt, werden die Compliance-Anforderungen bei der ERP-Einführung häufig vernachlässigt. In diesen Fällen muss in letzter Minute eine Lösung gefunden werden, was Zeit und Geld kostet und zusätzliche Risiken mit sich bringt. Es ist am besten, wenn Steuerabteilung und IT von Beginn des Projekts an zusammenarbeiten und gleichzeitig ein gemeinsames Verständnis der Anforderungen an Steuerdaten entwickeln und darüber, wie die Implementierungs-Roadmap aussehen soll.

Was sollten Käufer bei der Überlegung, welche Steuerautomatisierungslösung in das ERP-System integriert werden soll, bedenken?

Marc Duclos: Die Dauer der Partnerschaft zwischen dem ERP-Unternehmen und dem Steuertechnologieanbieter ist ein guter Ausgangspunkt. Mit ihrer langjährigen Erfahrung haben die beiden Anbieter Hunderte von gemeinsamen Implementierungen durchgeführt, gewonnene Erkenntnisse gesammelt, tiefgehende und umfangreiche Branchenkenntnisse entwickelt und Wege gefunden, die beiden Systeme so effizient und effektiv wie möglich zu integrieren. Vertex hat seit mehr als 25 Jahren eine starke Beziehung zu Oracle und wir haben sogar eine unserer kundenorientierten Lösungen, bei der es sich um On-Premise Anwendungen der Oracle e-Business Suite handelte, in die Oracle-Cloud-Infrastruktur migriert.

David Hicks: Unsere sofort einsatzbereite, vorgefertigte, unterstützte und validierte Integration mit Vertex ist enorm. Auch unser gemeinsamer Kundenstamm darf nicht außer Acht gelassen werden. Oracle ist stark auf bestimmte Branchen spezialisiert und Vertex kann dies gemeinsam mit uns auf globaler Basis tun. Außerdem sind Unternehmen nicht mehr statisch. Wenn Ihr Unternehmen vor zehn Jahren aus 10 Mitarbeitern bestand, die in einer Garage in Kansas City aus gearbeitet haben, verkauften Sie wahrscheinlich nur an Kunden in Nordamerika. Heute verkauft Ihr 10-Personen-Unternehmen möglicherweise Produkte an Kunden in 45 Ländern. Wenn Sie Entscheidungen über ERP und Steuertechnologie treffen, sollten Sie die Bandbreite und Reife der von Ihnen ausgewählten Akteure beurteilen. Sie sollten sich auch darüber im Klaren sein, ob diese Ihr Unternehmen heute unterstützen können und deren Fähigkeit beurteilen, Ihren Anforderungen bei zukünftiger Expansion und Wachstum gerecht zu werden.

Gibt es noch etwas, das Steuer-, IT- und Finanzabteilungen bei der Bewertung von ERP-Systemen und Steuer-Engines beachten sollten?

David Hicks: Ich finde es interessant, dass Systemintegratoren (SIs) nicht mehr so viel Zeit mit großen Implementierungen und umfangreichen Anpassungsarbeiten verbringen müssen, weil cloudbasierte ERP-Systeme einfacher, häufiger und kostengünstiger aktualisiert werden können. Daher verbringen viele SIs jetzt mehr Zeit damit, Kunden über ihre neuen Lösungen zu schulen und Best Practices weiterzugeben. Außerdem haben Sie jetzt von jedem Gerät an jedem Ort Zugriff auf diese Systeme. Diese Veränderungen bedeuten, dass die Finanz-, Steuer- und IT-Teams mehr Zeit haben, um sich auf die Umsatzgenerierung, Innovationen und die Steigerung des Mehrwerts für ihre Kunden zu konzentrieren.

Marc Duclos: Globale Funktionalität ist äußerst wichtig, vor allem im Hinblick auf die Steuer-Compliance. Es ist allgemein bekannt, dass die Verkaufssteuersätze in den USA komplex sind, da sie sich ständig ändern. Aber auch die Einrichtung von Compliance- und Meldefunktionen für die Umsatzsteuer (VAT) und die Steuer auf Waren und Services (GST) wird immer komplizierter. Diese Anforderungen variieren von Land zu Land und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr neue Anforderungen an die elektronische Rechnungsstellung und Meldung in Echtzeit einführen. Diese Funktionalität möchte man in einer Steuer-Engine haben – und sie muss alle Transaktionsdaten im Zusammenhang mit Steuern aus einem Produkt wie Oracle Cloud ERP abrufen können. In einer Steuer-Engine muss eine globale Funktionalität vorhanden sein.

Diese gemeinsamen Überlegungen und Erkenntnisse verdeutlichen die entscheidende Rolle eines cloudbasierten ERP-Systems für die Förderung des Unternehmenswachstums und des Wettbewerbsvorteils. Für den Erfolg einer Cloud-Migration sind die Entscheidungen, die Steuerautomatisierung von Anfang an richtig zu integrieren, einen bewährten Anbieter von Steuertechnologie als Partner auszuwählen und die multifunktionale und globale Anpassungsfähigkeit Ihrer Steuer-Engine sicherzustellen, von wesentlicher Bedeutung.  

Bei der Umstellung auf die Cloud geht es nicht nur um die Einführung neuer Technologien – es ist ein strategischer Schritt, der die Agilität und Effizienz Ihrer Steuer-, IT- und Finanzfunktionen neu definieren kann. In Ihrem Bestreben, sich an Veränderungen anzupassen, zu wachsen und immer komplexere Steuerlandschaften zu navigieren, kann die Integration eines zuverlässigen cloudbasierten ERP und einer Steuer-Engine es Unternehmen ermöglichen, diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. Dies fördert nicht nur die Compliance und die Effizienz der Meldung, sondern auch eine Grundlage für Innovation und Wertschöpfung, die zukünftige Geschäftsanforderungen unterstützt. 

Weitere Informationen zur Wertsteigerung Ihres ERP erhalten Sie von David Hicks und Sal Visca, Chief Technology Officer bei Vertex, in ihrem neuesten On-Demand-Webcast.

Autor des Blogs

Marc Duclos, Director, Oracle & NetSuite Global Partnership, Vertex Inc. The Vertex Industry Influencers provide insights regarding the impact of tax regulations, policy, enforcement and emerging technology trends on global businesses.

Marc Duclos

Director, Oracle & NetSuite Global Partnership

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Marc Duclos ist der Oracle/NetSuite Partnership Director bei Vertex. Herr Duclos verfügt über 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Produktmarketing und Kanalmanagement, wo er Partnerschaften im Inland knüpfte und verwaltete sowie die Aktivitäten im Bereich Partner-Accounts vorantrieb. Er hat auch Erfahrung im Einsatz von vollständig integrierten Marketingkampagnen, welche die Umsatzpipeline und die regionalen Gesamtziele direkt beeinflussen. Herr Duclos ist ein Absolvent des Rochester Institute of Technology.

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