EU Umsatzsteuerreformen: Die Reise geht weiter

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Mit der Verzögerung von ViDA (Umsatzsteuer im digitalen Zeitalter) bleiben die Pläne der EU zur Digitalisierung und Harmonisierung der Umsatzsteuervorschriften schwer zu fassen. Wie können Unternehmen also die Modernisierung der EU-Umsatzsteuer effektiv bewältigen?   

ViDA: Revolutioniert die Umsatzsteuer, eine Win-Win-Situation für Regierungen und Unternehmen  

Die Europäische Kommission verspricht mit der „Umsatzsteuer im digitalen Zeitalter“ einen strafferen Ansatz für den EU-Umsatzsteuerprozess, die Registrierung und das Reporting. Auf diese Weise tritt die Kommission für Initiativen zur Zentralisierung und Standardisierung ein, die Regierungen, Unternehmen und Verbrauchern Vorteile in Bezug auf Wachstum und Nachhaltigkeit bieten.   

Effizienzsteigerungen innerhalb der Steuerbehörden werden die Steuereinnahmen der jeweiligen Länder steigern. Unternehmen, insbesondere KMU, werden den vereinfachten Zugang zum EU-internen Handel und die daraus resultierende Reduzierung der steuerlichen Compliance-Kosten begrüßen. Dies wird an die Verbraucher in Form von günstigeren Preisen, schnelleren Lieferzeiten und mehr Auswahlmöglichkeiten weitergegeben. ViDA ist im Begriff, eine transformative Welle auszulösen, doch noch ist es nicht soweit.

Herausforderungen für die EU-Umsatzsteuerreformen   

Die erwartete endgültige Einigung der EU-Finanzminister über die 3-Säulen-Reform kam nicht wie erwartet 2023 zustande. Die Verhandlungen werden jetzt, in der ersten Jahreshälfte 2024, wieder aufgenommen. Allerdings wurde der Entscheidungsprozess noch komplizierter, weil der ECON-Ausschuss des EU-Parlaments eine einjährige Verzögerung aller drei ViDA-Säulen befürwortete.   

  • Pillar 1 – Digitale Reporting-Anforderungen und e-Invoicing können sich bis 2030 verzögern.  
  • Pillar 2 – Wer als Plattform-Ökonomie-Lieferant gilt, muss mit einem potenziellen Aufschub bis 2026 rechnen. 
  • Pillar 3 – Eine einheitliche Umsatzsteuerregistrierung könnte bis ins Jahr 2026 verschoben werden.

Der Zeitplan hat sich also verschoben und ein neuer Einführungszeitraum wird sich wahrscheinlich von 2025 bis 2030 erstrecken. Es bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Bereitschaft von Unternehmen und Steuerbehörden für die EU-Steuerharmonisierung.   

Polen gab erst vor kurzem bekannt, dass sein nationales System zur E-Rechnungsstellung (KSEF) kritische Fehler aufweist und eine externe Prüfung des Systems zur Bewertung der Funktionalität geplant ist. Es gibt allgemeine Befürchtungen, dass Unternehmen und Steuerbehörden möglicherweise nicht ausreichend auf die EU-Pläne zur Steuerharmonisierung vorbereitet sein könnten.   

Angespannte Handelsbeziehungen und Stärkung des internationalen Steuersystems      

Der Rest der Welt schaut mit Interesse zu und die amerikanische Handelskammer (AmCham) hat vor kurzem Empfehlungen veröffentlicht, in denen betont wird, wie wichtig es ist, Spannungen in Handelsbeziehungen zu vermeiden und die Stabilität in Bezug auf das internationale Steuersystem aufrechtzuerhalten. Es wurde außerdem hervorgehoben, wie wichtig es ist, die Politik künftig so zu gestalten, dass grenzüberschreitender Handel, Investitionen und Wirtschaftswachstum gefördert werden.   

AmCham scheint Wert darauf zu legen, dass die Pillars 1 und 2 abgeschlossen werden, um die Verwaltung zu vereinfachen, den Steuerbehörden und Steuerzahlern Sicherheit zu geben und gleichzeitig eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Die Handelskammer fordert auch die Einführung eines vereinfachten Compliance-Mechanismus, um den Verwaltungsaufwand zu verringern und unterstreicht, dass ausreichend Zeit für eine umfassende und einheitliche Implementierung der internationalen Steuervorschriften eingeplant werden sollte.   

Die Empfehlungen fordern außerdem den Widerruf von Steuern auf digitale Services in den Ländern, die sie bereits eingeführt haben, um neuen digitalen Steuern in Zukunft entgegenzuwirken.   

EU-Steuerharmonisierung ist für Steuerabteilungen nach wie vor nicht vorhanden   

Die Verzögerung bei der Harmonisierung und die damit verbundene Vereinfachung machen die Priorisierung von standardisierten EU-Umsatztsteuerprozessen und Automatisierung noch wichtiger und wertvoller. Steuer-Abteilungen müssen sich immer noch mit den Herausforderungen auseinandersetzen, die sich aus der Bewältigung von Fristen, unterschiedlichen Regeln und Ansätzen, ständigen Änderungen und Ungewissheit ergeben.   

Erfordert das EU-Umsatzsteuermanagement Steuertechnologie?   

Durch Investitionen in zuverlässige Software, Prozesse und Verfahren können Unternehmen den Verwaltungsaufwand überwinden, der beim Handel zwischen oder mit den EU-Mitgliedstaaten üblich ist. Sie können die EU-Umsatzsteuer-Compliance in mehreren Ländern effizienter verwalten und das Risiko von Strafen und anderen finanziellen Konsequenzen vermeiden.    

In diesem dynamischen Umfeld wird die Steuertechnologie zu einem unverzichtbaren Instrument zur Bewältigung der praktischen Herausforderungen, denen Unternehmen gegenüberstehen und bietet ein zuverlässiges Mittel, um mit der komplexen Realität der EU-Umsatzsteuergesetzgebung umzugehen.   

Die Umstellung auf die e-Invoicing in allen EU-Mitgliedstaaten ist unvermeidlich  

Auch wenn der Zeitplan ungewiss sein mag, so findet doch ein grundlegenden Wandel in der Art und Weise statt, wie Finanztransaktionen verwaltet werden. Trotz der Verzögerungen der gesetzlichen Vorgaben von ViDA sollten Unternehmen also an der Einführung von Technologien festhalten, die e-Invoicing  unterstützen. Selbst wenn die erfolgreiche Einführung von ViDA für die elektronische Rechnungsstellung (und ihre unzähligen lokalen Varianten) erreicht wird, ist eine vollständige Harmonisierung der EU-Umsatzsteuer eher unwahrscheinlich.  

Vorausschauende Unternehmen implementieren weiterhin e-Invoicing Technologie. In naher Zukunft werden „kontinuierliche Transaktionskontrollen“ (CTC - mit Echtzeit-Validierung und Überwachung) Unternehmen in die Lage versetzen, das Compliance-Risiko zu automatisieren, EU-Umsatzsteuerprozesse zu rationalisieren, Zahlungszyklen zu beschleunigen und den grenzüberschreitenden Handel zu vereinfachen.  

Die Unternehmen, die vor Verabschiedung der Gesetzgebung handeln, sind diejenigen, die von den Vorteilen im Zusammenhang mit dieser digitalen Transformation profitieren werden, bevor der Druck zur Einhaltung von ViDA einsetzt.   

Wie kann Steuertechnologie der Vorgabe von ViDA für die EU-Umsatzsteuer entsprechen? 

Umsatzsteuertechnologie ist von entscheidender Bedeutung, um eine zentrale Plattform zur Standardisierung, Optimierung und Minderung der Risiken für die EU-Umsatzsteuer bereitzustellen. Durch Automatisierung kann sie das Mandat von ViDA bei der Einhaltung der EU-Umsatzsteuervorschriften aktiv unterstützen.   

Dies wird erreicht, indem die automatisierte Umsatzsteuerberechnung für jede Transaktion rationalisiert und umfassende digitale Aufzeichnungen geführt werden, unabhängig von den zahlreichen Steuerhoheiten in der EU.   

Mit Nachverfolgung in Echtzeit, Reporting und zeitnahen Aktualisierungen von Änderungen der Steuergesetze wird das Risiko der Nicht-Konformität erheblich verringert. Dadurch wird sichergestellt, dass Ihre Umsatzsteuer stets der sich ändernden Gesetzeslage entspricht.  

Erfahren Sie mehr über ViDA, indem Sie mit uns und ITR (International Tax Review) an unserem Webinar e-invoicing-101: essential ViDA-proposals teilnehmen. Dazu gehören aktuelle Informationen zu den Fortschritten von ViDA auf dem Weg zum Konsens, eine Bewertung der Auswirkungen von Verzögerungen auf die Anforderungen an die digitale Berichterstattung und E-Rechnungsstellung neben einer Zusammenfassung der neuesten Gesetzesänderungen in Bezug auf die E-Rechnungsstellung.  


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Gunjan Tripathi

EMEA Director of Solutions Marketing

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Gunjan Tripathi ist Director of Solutions Marketing bei Vertex. In ihrer Rolle hilft sie bei der Gestaltung des strategischen Messagings und des Kurses für die indirekten Steuerangebote von Vertex. Sie ist eine erfahrene Steuerberaterin, die sich auf die europäische Umsatzsteuer spezialisiert hat. Ihre beruflichen Erfahrungen im Steuerbereich umfassen die Beratung bei EY, die Leitung der Compliance im European Shared Service Centre von SC Johnson, den Global Umsatzsteuer Manager bei Endeavor und den Umsatzsteuer Proposition Lead bei Thomson Reuters. Sie hat einen Bachelor of Honours in Wirtschaftswissenschaften von der University of Delhi, Indien, und einen Master of Science in Entwicklungsstudien von der School of Oriental & African Studies der University of London. Sie ist Stipendiatin des Executive MBA an der Warwick Business School und Mitglied des Chartered Institute of Taxation.

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