Was Poppadoms uns eigentlich über indirekte Steuern sagen
Ein Urteil vom Januar über die steuerliche Behandlung eines Snacks löste ein gewaltiges und unmittelbare Echo aus – sowohl seitens des Berufsstandes als auch von Schlagzeilenschreibern und Küchenpsychologen. Dies geschah, nachdem ein britisches Gericht entschieden hatte, dass Walkers' Sensation Poppadoms technisch gesehen Chips sind und daher der Umsatzsteuer unterliegen.
Die Richter stellten außerdem fest, dass der „nominative Determinismus“ – ein Begriff aus der Psychologie für Ergebnisse, die von Namen gesteuert sind (z. B. ein Junge namens Forest, der als Erwachsener Revierförster wird) – im Steuerbereich keinen Einfluss hat: Ein Poppadom als Poppadom zu bezeichnen, hindert es nicht daran, als ein Chip zu gelten.
Die unbeschwerte Berichterstattung, die das Urteil ausgelöst hat, ist nur ein Spaß – es sei denn, Sie gehören zum Steuerteam von Walker's und müssen sich nun mit einer erheblichen neuen Steuerschuld auseinandersetzen. Dennoch fand ich, dass dieses Urteil und die Reaktion darauf auch ernste Punkte in Bezug auf die Compliance der indirekten Steuern aufzeigten:
- Die Ermittlung und Compliance von indirekten Steuern sind an sich komplex: Die Entscheidung des Gerichts bezog sich auf die spezifischen Mengen an Kartoffelgranulat, Kartoffelstärke und modifizierter Kartoffelstärke, die Sensations Poppadoms enthalten, ebenso wie auf den Grad, inwieweit diese Anteile mit den Leitlinien in Anhang 8 (ebenso wie Anmerkung 5) des britischen Umsatzsteuergesetzes von 1994 vereinbar sind. Unser durchschnittlicher Snackesser bedenkt diese Komplexität wahrscheinlich nicht – oder die Tatsache, dass ähnlich aufwendige Steuerermittlungen für zahllose Produktkategorien und Transaktionen durchgeführt werden müssen, die mehrere nationale Grenzen und Steuer-Gerichtsbarkeiten überschreiten. Diese Komplexität erklärt, warum die Steuer-Compliance in unserer vernetzten Welt im „Tempo des Handels“ erfolgen muss.
- Bei der Auslegung der Regeln für indirekte Steuern steht viel auf dem Spiel: Walkers behauptete, dass es sich bei seinen Sensations Poppadoms nicht um Chips, sondern um eine in Restaurant dargebotene Mahlzeit handle, die eine weitere Zubereitung erfordert, weshalb sie von der Mehrwertsteuer befreit seien. Chips stehen auf einer Liste von Snacks, die der indirekten Steuer unterliegen, wie The Guardian berichtete: „Nach den komplexen Steuerregeln unterliegen Lebensmittel auf dieser Liste einer Umsatzsteuer von 20 %, was für Verkäufer eine Rechnung in Millionenhöhe bedeuten kann.“
- Die Compliance indirekter Steuern hat weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen: Wenn man die Anzahl und Vielfalt der Medien und Online-Publikationen bedenkt, die über das Urteil berichtet haben – große Tageszeitungen, Wirtschaftspublikationen wie die Financial Times, Steuer- und Buchhaltungswebsites, Publikationen der Lebensmittel- und Getränkeindustrie und mehr –, bekommt man einen Eindruck von den weitreichenden Auswirkungen, welche die Compliance der indirekten Steuern auf Branchen, Regionen und Unternehmensgruppen ausübt.
Die Behandlung von Walkers' Sensation Poppadoms im Zusammenhang mit der Umsatzsteuer unterstreicht die Komplexität und die hohen Einsätze, die mit der Compliance von indirekten Steuern verbunden sind. Abgesehen von den humorvollen Schlagzeilen und der Freude am Wortspiel erinnert es uns an die Notwendigkeit von steuerlicher Agilität in Unternehmen, sowohl zur Anpassung an komplizierte Steuergesetze als auch zur Auseinandersetzung mit ihren weitreichenden Auswirkungen auf unterschiedliche Sektoren.
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