Drei Kniffe, die bei der langfristigen Steuertransformation helfen

In den letzten Sitzungen der Vertex-Nutzergruppen war es faszinierend, die neu eingestellten oder beförderten Steuerfachkräfte zu erleben, die vorher in anderen Unternehmensfunktionen und -gruppen tätig waren. Während diese „Neulinge“ in der Steuergruppe viel lernen müssen, bringen sie wertvolle Fähigkeiten und äußerst relevantes steuerliches Wissen über die Organisation und ihre bisherigen Bereiche mit (z. B. Finanzen und Rechnungswesen, Vertrieb und Marketing, interne Revision und so weiter). 

Frische Ideen aus anderen Quellen als dem Steuerbereich können auch Steuerverantwortlichen und Managern helfen, die Steuertransformation in einem neuen Licht zu betrachten. Dies ist sicherlich der Fall bei einem der letzten Podcasts von McKinsey, in dem untersucht wird, wie Unternehmen digitale Transformationen langfristig „nachhaltig“ gestalten. Das Gespräch enthält Einblicke von Roman Regelman, ehemaliger Senior EVP und Global Head of Securities Services and Digital bei BNY Mellon (hier das Transkript).  

Die Diskussion enthält zahlreiche interessante Ideen, die Steuerverantwortliche aufgreifen und realisieren können. Hier sind drei Erkenntnisse zum langfristigen Erfolg einer Transformation, die mir besonders auffielen: 

1. Vergessen Sie die Ziellinie: Transformation ist eine fortlaufende Entwicklung. Die Akzeptanz von Innovationen und neuen Arbeitsmethoden wird in Organisationen und Unternehmensgruppen, die sich diese Perspektive zu eigen machen, schließlich zur zweiten Natur. Steuerverantwortliche, die in einer Welt tätig sind, in der bestimmte Endpunkte einfach nicht verfügbar sind, werden dieser Sichtweise wohlwollend gegenüberstehen. Verpflichtungen zur Steuer-Compliance wechseln und erweitern sich ständig. Das Tempo der Veränderungen in der Branche nimmt ständig zu und führt zu Erwartungen an eine schnellere und effizientere Steuerbearbeitung und -überprüfung ebenso wie zu operativen Herausforderungen bei der Erschließung neuer Märkte und dem Wachstum des elektronischen Handels. 
2. Digital ist der Sauerstoff der Transformation. Eine digitale Strategie ist der Schlüssel zum Erfolg der Transformation, zu der meistens Ziele in Bezug auf „Umsatz, Kosten, bessere Kundenerlebnisse, bessere Erlebnisse der Mitarbeitenden, weniger Risiken, weniger manuelle Prozesse, weniger Fehlermöglichkeiten“ und mehr gehören, wie Roman Regelman betont. Steuerverantwortliche sollten überlegen, wie sie zu einer ganzheitlichen Transformation beitragen können, indem sie Systeme integrieren und vereinfachen – vor allem ERP-Lösungen – und Prozesse automatisieren, die häufig noch manuell durchgeführt werden. Eine Steuer-Engine, die vollständig in das ERP-System integriert ist, erfüllt die transformativen Ziele des reduzierten Haftungsrisikos und der Compliance und bietet gleichzeitig einfache Anwendung für die Endnutzer. 
3. Es ist wichtig, die Herzen und Köpfe zu gewinnen: Eine mutige, ambitionierte Transformation kann Menschen mit einem Gefühl der Eigenverantwortung und Entscheidungsbefugnis ebenso wie mit finanzieller Anerkennung für ihre Beiträge inspirieren. Es ist ratsam, kleine frühe Erfolge anzustreben und diese Ergebnisse zu nutzen, um den Rest der Organisation mitzureißen. 

Steuertransformation ist eine schwierige Aufgabe. Es ist nicht einfach, sich in neuen Märkten und deren steuerliche Anforderungen zurechtzufinden und gleichzeitig mit Verkaufs- und Gebrauchssteuern Schritt zu halten. Dennoch gibt es keinen Grund, warum die Transformation nicht auch interessant und manchmal sogar unterhaltsam sein sollte, meint Roman Regelman: „Ich glaube an Kennzahlen und daran, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden messbar sein muss, genau wie die Kosten, der Umsatz und die Kundenzufriedenheit. Aber sie muss auch etwas sein, das die Menschen zur Arbeit bringt und das sie unterstützen können.“