Vernachlässigte Bestandteile des Business Case für Steuerautomatisierung

Beim Aufstellen einer Liste der Compliance-Anforderungen indirekter Steuern für eine potenzielle Investition in Steuerautomatisierung ist es nützlich, zwei damit zusammenhängende Aktionen zu berücksichtigen:

1. Die Entscheidung über die Art der Lösung die häufig auf die native Steuerfunktionalität innerhalb eines ERP-Systems gegenüber einer eigenständigen Steuer-Engine hinausläuft und
2. Die Entwicklung eines überzeugenden und vollständigen Business Case.

Nachdem die indirekte Steuergruppe ihre Steuertechnologie-Anforderungen zusammengestellt hat, kann sie bestimmen, ob die ERP-Steuerfunktionalität oder eine eigenständige Steuer-Engine besser geeignet ist, indem sie prüft, in welchem Umfang die folgenden Fähigkeiten benötigt werden:

• Details der lokalen Steuerzuständigkeiten
• Automatisierte, komplexe Berechnungen der indirekten Steuern auf alle verkauften Produkte und Services
• Automatisierte Updates zu Regeln und Tarifen die sich ändern (und damit zusammenhängende Vorschriften);
• Detaillierte Meldungen auf Bundesstaats-, Bezirks-, Stadt- und lokaler Ebene und  
• Automatisiertes Freistellungsmanagement.

Dies ist eine repräsentative Übersicht der Funktionen und keine vollständige Liste – viele Steuergruppen möchten eine Lösung haben, die auch Steuererklärungen einreicht und Compliance-Risiken reduziert. Wenn Ihr Team einige oder die meisten dieser Fähigkeiten benötigt, ist es sinnvoll, eine eigenständige Steuer-Engine in Betracht zu ziehen.

Der Erstellung eines Business Case kommt außerdem die Berücksichtigung einer umfassenden Liste von Anforderungen an die Steuer-Compliance zugute. Diese Anforderungen unterstützen Steuergruppen dabei, die Kosten und den Wert einer neuen Investition in Automatisierung zu quantifizieren. Die primären Kosten hängen mit der Lizenzierung und Implementierung der Software zusammen. Die Quellen der Wertschöpfung beinhalten zuverlässigere Risikominderung und Kostensenkungen, da manuelle Tätigkeiten von Automatisierung ersetzt werden. Die Automatisierung von weiteren manuellen Prozesse ermöglicht es Steuerverantwortlichen, Mitarbeitenden strategisch wichtigere Planungstätigkeiten zuzuweisen.

Die meisten Steuerverantwortlichen kennen diese ROI-Überlegungen. Die folgenden Überlegungen erhalten allerdings manchmal nicht die Aufmerksamkeit, wie es im Steuertechnologie-Business Case der Fall sein sollte:  

• Die Notwendigkeit von Nacharbeit beseitigen: Durch sorgfältige Dokumentation ihrer vorhandenen Prozesse vor der Implementierung einer neuen Steuerautomatisierung-Lösung erhalten Steuerverantwortliche ein detaillierteres Bild der Verbesserungsmöglichkeiten. Viele Steuergruppen entdecken beispielsweise, dass sie große Mengen an Nacharbeiten durchführen, um Steuererklärungen einzureichen. Die Beseitigung dieser Nacharbeit, die routinemäßig den Monats- und Quartalsabschluss verzögert, kann sehr wertvoll sein.
• Verknüpfung von Steuertechnologie mit Geschäftsprozess-Verbesserungen: Steuerautomatisierung kann auch die Bemühungen zur Verbesserung der Geschäftsprozesse unterstützen, einschließlich derer im Lead-to-Cash-Konversionszyklus.  
• Unterstützung strategischer Initiativen: Steuer-Engines mit Steuerdatenanalyse-Funktionen können Planungserkenntnisse generieren, die strategische Entscheidungen über das Lieferkette-Risikomanagement unterstützen (z.B. die steuerlichen Auswirkungen der Nutzung neuer Lieferanten in anderen Ländern) und Wachstumsinitiativen (Einführung einer neuen Produktlinie oder Verkauf in einer neuen Region).  

Eine weitere Maßnahme kann helfen, den Business Case zu stärken (und die Rendite der Investition in Steuertechnologie zu steigern): Einen Drittanbieter mit der Leitung der Implementierung zu beauftragen, damit die Konfigurationen von Anfang an korrekt sind und dabei die Effizienzgewinne nach der Implementierung verbessern.  

Für zusätzliche Einblicke in die Entwicklung eines datengesteuerten Ansatzes zur Automatisierung der indirekten Besteuerung lesen Sie unser Whitepaper über datengesteuerte Strategien für die indirekte Besteuerung.