Geteiltes Leid, so sagt das Sprichwort, ist halbes Leid. Das könnte der Grund dafür sein, dass Steuerverantwortliche multinationaler Unternehmen (MNU) gebeten wurden, auf einem Forum Anfang des Jahres ihre drängendsten Sorgen zu nennen. Stephen Hetherington, technischer Redakteur bei Bloomberg Tax, berichtet über diese Bedenken in einem aktuellen Bloomberg-Beitrag. Wenn Sie angesichts der folgenden Herausforderungen Angst verspüren, ist es vielleicht beruhigend zu wissen, dass Sie damit nicht allein sind:
1. US-Steuerreform: Steuerverantwortliche haben zwei Befürchtungen rund um den Tax Cuts and Jobs Act von 2017. Zunächst müssen sie verstehen, wie sich diese neuen Regeln auf ihre Geschäfte auswirken – keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, wie schnell das Gesetz verabschiedet wurde und dass den Unternehmen nur wenig Zeit für die Vorbereitung blieb. Wie meine Kollegin Nancy Manzano, Leiterin im Chief Tax Office von Vertex, in diesem Tax Matters-Beitrag anmerkt, werden die Berechnungen und Einreichungen für viele Unternehmen komplexer. Zum Zweiten befürchten Steuerverantwortliche, das neue Gesetz könnte möglicherweise nicht von Dauer sein.
2. Politische Unsicherheit in Großbritannien: Bedenken in Bezug auf den Brexit lassen nach und Steuerverantwortliche rechnen derzeit mit einem Brexit im Mai 2019. Einige von ihnen sorgen sich jedoch, ob die Partei von Premierministerin Theresa May bis zur Brexit-Deadline überleben wird und um die Auswirkungen, welche auf den Brexit und ihre Planungen haben könnte.
3. Public Relations: Jüngste Steuerskandale wie die Panama Papers oder andere skandalöse Schlagzeilen haben Unternehmen davon überzeugt, dass sie bei der Erläuterung ihrer Steuerstrategien als Teil ihres Umgangs mit ihrer Steuerreputation und mit PR-Risiken proaktiver vorgehen müssen. „Viele Unternehmen geben jetzt Dokumente zu Steuerstrategien heraus (entweder an ihre Angestellten oder an ein breiteres Publikum), in denen sie zumindest in allgemeinen Worten erklären, was sie gerade tun und warum“, merkt Hetherington an.
4. Digitale Besteuerung: Der OECD-Zwischenbericht zu Aktionspunkt 1 des BEPS-Projekts (Besteuerung der digitalen Wirtschaft) und die Vorschläge der Europäischen Union zur fairen Besteuerung der digitalen Wirtschaft beschäftigten die Forumsteilnehmer sehr. Einige EU-Mitgliedstaaten, darunter Frankreich, erwägen die Einführung ihrer eigenen Versionen einer solchen Steuer, merkt Hetherington an. Indien hat ebenfalls seine Absicht angekündigt, bestimmte Verkäufe über das Internet zu besteuern.
5. Globale politische Unsicherheit und Instabilität: Diese beiden Faktoren existieren zu jeder Zeit, es ist also wohl keine Überraschung, dass dies die drängendsten Themen waren, die von den Veranstaltungsteilnehmern diskutiert wurden.
Diese Themen werden Steuerverantwortliche auch weiterhin nachts wach halten, und wie immer halten wir Sie auf dem Laufenden, sobald neue Details bekannt werden.
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