Standardisierte Abläufe zur Steuerabwicklung: Der Traum wird Wirklichkeit
Stellen Sie sich vor: eine zentrale Technologieplattform zur Abwicklung sämtlicher Steuervorgänge eines global tätigen Unternehmens gemäß einer Reihe standardisierter Abläufe, die Anwendern ein beispielloses Maß an Transparenz, Steuerung und Kontrolle gewährleistet.
Das klingt ein wenig wie ein Wunschtraum, oder? Genau deshalb ist es bemerkenswert, dass eine kleine, aber wachsende Zahl namhafter globaler Unternehmen nicht nur glaubt, dass diese Art der durch Automatisierung gestützten Standardisierung möglich ist, sondern sich auch aktiv in diese Richtung bewegt.
Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass Regierungsinitiativen wie der Baseline Erosion and Profit Sharing Action Plan (BEPS) der OECD die bestehenden Herausforderungen im Bereich der Steuerdatenverwaltung weiter stark verkomplizieren werden. Weiterhin wird angenommen, dass solche Initiativen das Risiko, das durch die weit verbreitete Trennung zwischen den Systemen der Finanzberichterstattung und Prozessen der Ertragssteuerberichterstattung entsteht, nur noch erhöhen werden.
Die gute Nachricht ist, dass die Technologie schnell zu dieser Herausforderung aufschließt: So nutzen einige globale Unternehmen derzeit ein Shared-Services-Modell, um die Verwaltung der Einkommensteuer zu transformieren.
Ich bin mir bewusst, dass die Verwendung der Begriffe „Shared Services“ und „Transformation“ im selben Satz zu hochgezogenen Augenbrauen führen wird. Wir haben schon lange von diesem Versprechen gehört. Wir wissen auch, dass trotz dieser Aussagen zur Transformation Kosteneinsparungen der primäre Antrieb für die meisten Unternehmen bleibt, die bestimmte Bereiche (ob Steuern oder andere) in ein Shared Services Center verlagern.
Ich bin mir da nicht allerdings nicht mehr so sicher. Ich glaube, der Wandel liegt wirklich in der Luft.
So kenne ich ein globales Unternehmen, das zwei Drittel seiner Leistungen auf Einheitsebene in ein kostengünstiges Shared Services Center in einer asiatischen Stadt ausgelagert hat. Die entsprechenden Einheiten wurden als relativ risikoarm bzw. unwesentlich eingestuft.
Die verbleibenden Einheiten (weit über 100) werden aus Sicht des Risikomanagements als wesentlich angesehen und deshalb in der Konzernzentrale betreut.
All diese Tätigkeiten werden auf einer zentralen Technologieplattform durchgeführt.
In diesem realen Beispiel geht es nur um die Einkommensteuer. Wir sehen jedoch immer mehr Unternehmen, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen und wesentliche und unwesentliche (oder risikoreiche und risikoarme) Einheiten an verschiedenen geografischen Standorten betreuen. Dies geschieht jedoch mit demselben Steuerverwaltungssystem, das mit standardisierten Prozessen ausgestattet ist, die mit länderspezifischen Einreichungsanforderungen arbeiten.
In einigen Fällen bearbeitet die Steuerabteilung nicht einmal die wesentlichen Meldungen, sondern übernimmt stattdessen die Aufsicht (z. B. Governance) über alle Steuererklärungen.
Dementsprechend erkenne ich echte Innovatoren in unserer Branche, die diesen Weg bereits beschreiten. Ich kann mir eine Zukunft vorstellen, in der eine standardisierte globale Steuerabwicklung nicht nur möglich ist, sondern zur Norm werden könnte.
Disclaimer
Bitte denken Sie daran, dass der Vertex-Blog Informationen zu Bildungszwecken enthält, keine spezifische Steuer- oder Rechtsberatung. Wenden Sie sich immer einen qualifizierten Steuer- oder Rechtsberater, bevor Sie Maßnahmen basierend auf diesen Informationen ergreifen. Die im Vertex-Blog geäußerten Ansichten und Meinungen sind die der Autoren und spiegeln nicht notwendigerweise die offizielle Richtlinie, Position oder Meinung von Vertex Inc. wider.
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